Der blaue Planet der Florakszyi

Eine Fanstory von Matthias Scharf
(2005/2006)

Seite 11/21

 

Währenddessen stand UHG am Waldrand und sah verträumt in die Landschaft, den Kopf leicht zur Seite geneigt und die Haare wirr. Ihm kam die Beschreibung eines chinesischen Reiseführers in den Sinn, die er bei einem Aufenthalt in Südchina erlebte; Der Fluss ist wie ein grünes Haarband und die Berge am Ufer so blau wie Haarnadeln aus Jade. Das Panorama war einfach malerisch. Er sah zu, wie der lavendelblaue Sonnenuntergang über den Tafelbergen stattfand. Dave Koso und sein Kollege Hajo gesellten sich zu ihm. Stille breitete sich aus, und alle drei hingen ihren Gedanken nach, denn romantisch waren sie auch, wie die meisten Raumfahrer.
Dave lies die Ereignisse der letzten Zeit Revue passieren.

Die Mission hatte planmässig begonnen, die Suche nach dem Element Regravidum war erfolgreich gewesen. Man war auf dieses Sonnensystem mit seiner außergewöhnlichen Planetenkonstellation gestoßen und hatte den Planeten entdeckt, auf dem das Regravidum zu finden war. Die Sonne strahlte Licht im weiss-blauen Spektrum auf den Planeten, der nur eine Flora besaß, die blaugrüne und türkise Farben aufwies. Der Planet hatte den Namen Blue-Dshungel zu recht bekommen.
Nach der Landung hier, war ein Basislager aufgebaut worden. Dave konnte erstmalig die Faszination erleben, als das neue Gerät zum Aufbau der Unterkünfte aus Keimen die Häuser entstehen lies. Seither hatte er ein unruhiges Gefühl. Er fühlte sich beobachtet und belauscht, und er spürte ein Singen und Flimmern in der Luft. Dieses Gefühl hatte sich noch verstärkt, seit er mit dem Erkundungsteam auf dem Weg zur Lagerstätte des Regravidums war. Auf dem Weg zum Fundort hatte die Natur des Planeten sie auf einen anderen Weg gezwungen, ja sie war sogar aktiv dabei geworden. Als eine Umkehr nicht mehr möglich war, erhielten die Drei den neuen Auftrag, die angemessene Energiequelle zu erforschen. Sie waren jetzt auf dem Weg dorthin, aber je näher sie dem Entstehungspunkt des Signals kamen, desto stärker wurden die Gefühle in Dave. Er konnte jetzt schon vereinzelte Stimmungen und Rufe unterscheiden.

..... Der Bewahrer stand auf seinem Podest inmitten seiner uralten Kristallwelt. Eine bisher unterdrückte Programmroutine war angelaufen, die von ihm verlangte, Kontakt zu den Fremden aufzunehmen, ihre Möglichkeiten der Technik kennenzulernen und Wissen und Erfahrungen auszutauschen im Sinne der stetigen Evolution. Die Sensozellen der Florakszyi übermittelten ihm den Verlauf der Ereignisse. Die Fremden waren jetzt so nah, dass er die mentalen Schwingungen eines der Lebewesen erfassen konnte. Dieser Fremde hatte besonders ausgeprägte mentale Fähigkeiten und war für eine Kommunikation mit ihm dadurch besonders geeignet. Das Programm verlangte, den Kontakt herzustellen, und er gab den Impuls an die Diptam
weiter ......

Tiefe Dankbarkeit .... Grosse Freude ..... welch ein Glück ....
Die fremden Wesen hatten ihre Vernichtung eingestellt und sie folgten jetzt dem Weg zum Bewahrer, der ihnen von den Florakszyi gezeigt wurde. Sie waren stark.
Alle Hilfe dem Bewahrer .....
Die Gemeinwesen der Assoziation der Florakszyi hatten zusammen dafür gesorgt, dass die fremden Lebewesen ihre Vernichtung einstellten und den einzigen Weg nahmen, der gangbar war. Sie hatten ihren Auftrag gemeinschaftlich erfüllt und waren in freudiger Hochstimmung. Es war ein Glück für sie, gemeinsam mit den anderen Gemeinwesen etwas zu erreichen, das der Entwicklung der Assoziation diente. Die Florakszyi spürten jedoch weiterhin Impulse des Verlangens des Bewahrers.
Alle Hilfe dem Bewahrer ..... Kommt zu mir ......

..... Dave spürte jetzt deutlich die Rufe. Er war unruhig, spürte einen Wunsch ohne ihn deuten zu können. Er hatte das Verlangen, sofort weiterzugehen und die Energiequelle zu suchen. Aber das war jetzt in der tiefblauen Dunkelheit wenig sinnvoll, wenn sie nicht Gefahr laufen wollten, zu verunglücken.
Sie mussten bis zum Morgen warten, auch wenn er schon unruhig war vor Verlangen. In Gedanken versunken, lief er hin und her, bis UHG forderte; „Dave, gib endlich Ruhe man, der Tag war hart. Ich möchte noch ein bißchen ausruhen! Ich muss ja morgen wieder umherlaufen.“ UHG rollte sich auf der Seite zusammen und schlief weiter. Auch Hajo schlief fest, es war der Schlaf des Gerechten. Nur Dave fand keinen Schlaf, er lehnte sich an einen der hohen Mammutstämme, der einer übergroßen Krüppelkiefer nicht unähnlich war. In Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass sich die kopfgroßen, geschlitzten grünen Blätter, die der einer Monstera stark ähnelten, zu ihm richteten und in einigem Abstand eine Schale um ihn bildeten, um ihn zu beschützen.
Was würde sie erwarten? Die Frage bohrte weiter in ihm. Aber ach .....

...verschieben wir das auf Morgen!


*

 

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